Eröffnungsartikel

Es ist soweit. Nachdem ich mich in den vergangenen Abenden mit WordPress und der Anpassung des Autofocus-Themes an mein gewohntes Farbschema beschäftigt habe, möchte ich nun meine Webpräsenz um diesen Blog erweitern. Bevor ich nun näher auf den vorgesehenen Einsatzbereich eingehe, wage ich einen kurzen Rückblick in die Vergangenheit. Es ist sicherlich keine Lüge, wenn ich behaupte, in den letzten 5 Jahren hunderte von Stunden an meiner Website gearbeitet zu haben um sie immer wieder inhaltlich und grafisch zu erweitern. Der erste Eintrag in der Updates-History ist vom 16. August 2004 (übrigens auch der Geburtstag meiner Mutter), ich zitiere:

Schlagartige Idee eine neue Homepage zu programmieren. Ziellose Inspirationssuche im Internet. Kaum Befriedigung. Schlaflose Nacht.

Das war damals der Auslöser an einer anspruchsvollen Website zu arbeiten. Eigentlich war das sogar vor der Entdeckung meiner Leidenschaft für die Fotografie, denn meine erste Kamera (die Nikon D70) hab ich wenige Monate später, im Oktober 2004, von meinem Vater geschenkt bekommen. Zu Beginn bestand meine Website aus einer Plattform für meine Übungsprogramme und Studienunterlagen, einer Dokumentation meiner Computer-Casemods und einer Sammlung von Filmzitaten.

Hier mal ein Screenshot der ersten Version, nicht lachen! ;-) Vor allem die Farbwahl war am Anfang wohl nicht gerade das gelbe vom Ei… Nach und nach hat sich die Seite aber dann zu dem entwickelt was sie heute ist, ein Platz um mich und meine Hobbys vorzustellen, mit 95% Gewicht auf die Fotografie. Vor ein paar Tagen hatte ich ganz unerwartet eine ähnliche Eingebung wie damals im August 2004. Mir ist schlagartig klar geworden, dass meine Website nicht mehr zeitgemäß ist. Das Internet hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Wir sprechen heute von Web 2.0, ich bezeichne es gerne als die Facebook-Ära. Man grast nicht mehr regelmäßig die eigenen 10 Lieblingsbookmarks ab. Das Internet ist interaktiver geworden. Neuigkeiten erfährt man über Newsfeeds oder über die Wall, man wird über alles benachrichtigt oder anders gesagt regelrecht damit überschüttet und so bleibt für das Durchsuchen der Websites von Freunden und Bekannten nach möglichen Neuigkeiten kaum noch Zeit. Ich bin da selbst keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil. Ich komme mit dem Lesen meiner abonnierten Blogs und Newsfeeds kaum noch nach, wo soll ich da noch die Zeit finden nach Neuigkeiten auf den Websites von Freunden und Bekannten zu suchen? Erst gestern hat mir eine Freundin, der ich von meiner Idee einen Blog zu erstellen erzählt hab, mit folgenden Zeilen geantwortet:

Die Idee mit dem Photoblog finde ich sehr gut. Wenn ich davon ausgehe, dass ich darauf sehr gut reagiere, dann läßt das zwar noch keine Rückschlüsse auf die Allgemeinheit zu, aber immerhin denke ich auch, dass es die ansprechendere weil zeitgemäßere Variante ist und gestehe, dass ich lange nicht auf deiner HP war. (Schande!)

Kathrin hat mit diesen Zeilen nicht nur meine Entscheidung bestätigt sondern euch nun auch verraten was dieser Blog werden soll: Ein Photoblog.

Ihr werdet jetzt denken, Fotos gibts ja schon en masse auf meiner Website, wozu noch ein Blog? Nun, dieser Blog soll meine Website nicht ersetzen sondern vielmehr ergänzen und vielleicht in Zukunft auch etwas entlasten. Meine Website bietet mir den Raum mich und meine Hobbys zu präsentieren und besonders was das Fotografieren betrifft, umfangreiche Gallerys komfortabel zeigen zu können. Einzelne Bilder gehen dabei aber leider aufgrund des mittlerweile fast schon unübersichtliche Ausmaße annehmenden Photography-Bereichs gnadenlos unter. Eine Ausnahme bilden vielleicht die Fotos des Monats, die es seit Oktober 2004 gibt und das Portfolio das immer am Jahresende online gestellt wird. Trotzdem gibt es keine Möglichkeit über Bilder zu diskutieren, seine Meinung oder Fragen dazu zu äußern. Mit diesem Blog soll diese Lücke geschlossen werden und wieder das einzelne Bild in den Mittelpunkt rücken. Hier werde ich besondere Bilder in höhererAuflösung zeigen, erklären wie sie entstanden sind und falls Interesse besteht auch mit Hilfe der Kommentierfunktion Fragen dazu beantworten. Ich möchte mit diesem Blog und dem dazugehörenden RSS-Feed meinen Lesern die Möglichkeit geben sich über neue Einträge benachrichtigen zu lassen und ich möchte auch Hinweise hinterlassen können, wenn es besondere Uploads oder neue Gallerys auf meiner Website gibt. Man könnte diesen Absatz somit folgendermaßen zusammenfassen:

  • In diesem Blog wird es keinen Artikel ohne Foto geben (das lässt Gott sei Dank auch das verwendete Theme nicht zu :-)
  • Es wird aber auch keine Artikel mit mehr als 9 Fotos geben (ich hoffe ich halte mich daran)
  • Die Themen denen ich mich hier widmen möchte sind ausschließlich fotografischen Ursprungs, werden aber sicher hin und wieder auch ins technische abschweifen (das lässt sich bei meinem Interesse dafür kaum vermeiden)

Den Mond fotografieren

Nach diesen einleitenden Worten (ist schon wer beim Lesen eingeschlafen?) möchte ich nun abschließend noch auf das gezeigte Bild zu sprechen kommen: Ein Foto vom Mond. Ist daran etwas Besonderes? Eigentlich nicht, bis auf meine Vermutung, dass nicht jeder von euch sowas schon mal probiert hat – im Gegensatz zu Sonnenuntergangsfotos :-) Die einzigen Dinge die man für so ein Mondfoto benötigt sind:

  • So viel Brennweite wie möglich (hier 500mm an DX, allerdings recht stark beschnitten)
  • Ausnahmsweise so viel Megapixel wie möglich (weil sie hier als Brennweitenersatz dienen)
  • Ein stabiles Stativ und die richtige Mondphase

Mein Mondfoto habe ich im manuellen Modus mit der Nikon D70 aufgenommen (weil es meine Kamera mit der höchsten Auflösung ist). Manuell deshalb, weil der Belichtungsmesser in dieser Situation ziemlich sicher versagen würde. Der Mond leuchtet viel zu stark und der Hintergrund ist zu dunkel, d.h. Matrix- und Integralmessung sind ungeeignet, Spotmessung mit einer entsprechenden Belichtungskorrektur würden sich eignen, man ist aber manuell de facto genauso schnell. Da man sowieso vom Stativ fotografiert und das Motiv deshalb nicht verwackelt werden kann (abgesehen von den Vibrationen ausgelöst durch den Spiegelschlag, hier empfiehlt es sich falls vorhanden die Spiegelvorauslösung zu verwenden), spielt die Belichtungszeit eine untergeordnete Rolle. Würde man in Regionen kommen, in denen das Motiv durch die Eigenbewegung eine Bewegungsunschärfe hervorrufen kann, müsste man auch das berücksichtigen. Aber der Mond ist zum Glück hell genug, man kommt nicht in Bereiche in denen seine Bewegung zu einer Bewegungsunschärfe führt. Ich habe also eine Blende gewählt die am verwendeten Objektiv ein möglichst scharfes Ergebnis liefert um so viele Details wie möglich von der Mondoberfläche einfangen zu können (in der Regel einfach 1-2 Blenden abblenden) und mich dann an die richtige Belichtungszeit mit ein paar Testfotos und Kontrolle am Display herangetastet. Als richtige Belichtungszeit-/Blendenkombination hat sich schließlich Blende 11, bei 1/160s und ISO 200 herausgestellt.

Damit bin ich am Ende meines Eröffnungsartikels. Herzlichen Dank an diejenigen die bis hierher gelesen haben (allen anderen natürlich auch ;-). Selbstverständlich würde ich mich über Kommentare freuen!

NightCamera NIKON D70Taken 31.08.2009, 21:15Focal length 500mmAperture ƒ/10Shutter speed 1/160s16 Comments