Pali Aike

Der Nationalpark Pali Aike liegt ca. 200 km nördlich von Punta Arenas, direkt an der chilenisch- argentischen Grenze. Es ist nicht möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Park zu kommen und gerade deshalb ist er wohl eher weniger bekannt. Trotzdem lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall! Wir haben den Tipp von einem deutsch-chilenischen Journalisten im Flugzeug erhalten bzw. haben wir im Hostel Marije – eine liebe Reisegefährtin aus Holland – kennengelernt, die uns vorgeschlagen hat, gemeinsam dorthin zu fahren. Wir wollten zuerst mit einem Mietauto auf eigene Faust hin, aber da auch der Tag vor Allerheiligen in Chile ein Feiertag ist, war es unmöglich ein Auto zu bekommen. Lokale Agenturen bieten jedoch Gruppentrips in den Park an.

Es gibt einen Rundwanderweg durch den Park, den man in etwa 4-5 Stunden abwandern kann. Der Gruppentrip mit Guide lohnt sich, denn der Weg ist nicht immer klar markiert und gerade wir Patagonien-Neulinge haben von ihm zahlreiche interessante Hintergrundinfos zu Flora, Fauna, Kultur und Geschichte erhalten.

Der Park liegt auf dem gleichnamigen Vulkanfeld und ist landschaftlich von Lavafeldern und Kratern geprägt. Man hat die Möglichkeit Flamingos, Guanacos (eine Kamelart, ähnlich dem Lama oder dem Alpaca – gibt es in Patagonien haufenweise) Strauße sowie einige andere Tiere in freier Wildbahn zu beobachten und zu fotografieren. Man kommt sogar ziemlich nahe ran, gerade die Guanacos wirkten in der Herde nicht all zu scheu. Unser Guide hat uns immer wieder ermahnt zusammenzubleiben, denn in Patagonien gibt es Pumas – entsprechende Spuren haben wir in Form von angefressenen toten Guanacos sogar gesehen. Trotzdem zeigt sich der Puma dem Menschen sehr selten und man muss fast von Glück sprechen, einen zu Gesicht zu bekommen…

Mir persönlich haben besonders die Wolkenschauspiele am Himmel gefallen. Aufgrund der starken Winde ändern sich Wetter bzw. Bedeckung  am Himmel und damit die Lichtverhältnisse ungewohnt schnell. Innerhalb von wenigen Augenblicken kann sich in Patagonien der Himmel von voll bedeckt zu völlig blau verändern. Genauso schnell geht es mit Regen und Sonnenschein – sehr abwechslungsreich!