Mehr als 1000 Worte

Manchmal muss man einfach Erinnerungen ausgraben. Wenn man die Fotografie auf die ursprüngliche Idee reduziert, dann dient sie seit jeher wohl nur einem einzigen Zweck: Augenblicke festzuhalten und für die Ewigkeit zu bewahren. Der Grund dafür ist einfach, Menschen vergessen und Erinnerungen verblassen. Mit einem Foto als Gedankenstütze ist es aber möglich diesen einen wichtigen Moment jeder Zeit wieder im eigenen Gedächtnis auferstehen zu lassen. Und nicht nur im eigenen Gedächtnis, man mag einen Moment noch so gut mit Worten beschreiben können, aber niemand wird sich genau das vorstellen können, was man selber gesehen hat.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

So einfach dies klingt, so viel Wahrheit steckt darin. Ich könnte euch nun von einem Augenblick im Sommer vor drei Jahren erzählen und 1000 Worte darüber verlieren. Es war ein Moment den ich, so es mir vergönnt ist, nie vergessen werde. Ein Morgen am Faaker See. Am Tag davor sind wir sehr spät angekommen, es war schon stockdunkel. Ich stand am Ufer vor der Hütte die einem Freund gehörte. Ich konnte den See gar nicht sehen, aber ich habe ihn gespürt. Es war die kühle Brise die vom Wasser gekommen ist, oder vielleicht auch der Geruch nach Schlamm und Fischen. Ich habe mir versucht den See vorzustellen, die Farbe des Wassers, das gegenüberliegende Ufer, den Steg auf dem ich stand. Wir waren zu dritt, haben gemütlich gegrillt und den anstrengenden Tag am Rutschhang Gradenbach gemütlich ausklingen lassen. Am Morgen danach bin aufgewacht und müde aber doch neugierig ins Freie gestolpert um endlich den See sehen zu können. Das was ich sah, hat meine Vorstellung vom Vortag um ein Vielfaches übertroffen. Es war unbeschreiblich schön. Diesen Augenblick möchte ich – ohne noch mehr Worte zu verlieren – hier mit euch teilen.

LandscapesCamera NIKON D70Taken 18.08.2006, 07:01Focal length 18mmAperture ƒ/22Shutter speed 1/15s6 Comments